D8 : Von sant Gregorius uff dem stein

← Présentation

À titre provisoire, nous proposons une transcription diplomatique de D8-1, ainsi que la première traduction moderne. La transcription reproduit le plus fidèlement possible les signes du témoin à partir du titre de l’exemple. Les seuls signes non transcrits sont les doubles traits d’union en fin de ligne (=) et le signe de séparation des mots (:), notamment dans fürbas:nit. La transcription uniformise les deux variantes du r, sans ou avec haste. Il est parfois difficile de distinguer et . Il en est de même pour la ligature ſz et ß. Celle-ci est systématiquement transcrite comme ß. La transcription comporte 1972 mots et 8744 signes, ponctuation comprise. Sauf ü, les caractères avec lettres suscrites comptent double (, , , , , ). Les erreurs corrigées dans la seconde édition et les explications lexicales sont données en notes. Les changements de colonne et les épisodes sont entre crochets. Ultérieurement, une transcription TEI sera proposée sur cette page, ainsi que les numérisations.

Notre transcription de D8-1 (2024)

[222vb] ⸿ Von ſant Gregorius vff dem ſtein ein exempel.

[1] IN zeyten des bapſts gaius/ der der vierd was nach ſant peter in ſeinē tagē was ein edler graf in italia dem verleyhe got mit ſeiner elichē haußfrauwen zwey hübſche kindelin/ einē ſun vnd ein tochter/ [2] welche zwey kinder ein ander gar lieb hettē/ vnd lagē allzeyt bey ein ander. Als nu gott der herr ſchickt dz inen vatter vnd muͦter durch mittel des todß vō 1diſſem zeyt ſchieden/ [3] vnd die kinder nach iung vnd nit verſehē mochtē ir land/ vnd aber der deufel (die weil ſy all nacht bey einander lagen) zuͦ ſchürt/ alſo das ſy zuͦ ſamen ein vnordeliche liebe gewunnē/ vnd die ſchwester eins kindlins ſchwāger ward bey irem bruͦder/ [8] vnd der bruͦder ſtarb ee ſy das kind gebar. [6] Nu het die ſelbig grefin ein treuwe dienſt iünckfrouw/ der ſy al ir heimlikeit vertrauwet der wart ſy entecken irē kūmer vn̄ groß hertzleid/ vnd die ſelbig halff ir in gātzē treuwen ire ſchand vertecken/ [7] vn̄ richtet ir zuͦ ein 2bintzē koͤrblin wol 3verbicht/ vnd legt das kindlin dar ein/ vnd groß guͦt dar zuͦ/ mitſampt vil edelß geſteins/ güldin ring/ vnd was einē ſoͤlchē wolgebornen kind zuͦ gehoͤrt. Auch ſetzten ſy dem kind ein büchßlin mit milch an dē mund auß dem es ſich ein weyl erneren mocht/ vnd ſchriben ein brieff/ den legtē ſy auch zuͦ dem andern ſchatz/ in welchem brieff vnder andern geſchriben worten ſtuͦnd. Der bruͦder iſt ſein vatter/ vnd ſchweſter ſein muͦter. Dar nach bey nechtlichē zeiten legten ſy das kindlin vff das waſſer | [223ra] vnd lieſſen in dem namen gottes flieſſen/ der die zeyt ſein pfleger was. [10] Vnd do es also zwo necht vnd ein tag gefloſſen was bey treyſſig meylen/ do floß es hin neben einem cloſter des ordens ſant Benedicti/ vnd do die fiſcher vff dē waſſer ſahen dz ſchreinlin oder koͤrblin dort her flieſſen/ do zugen ſy es zuͦ land. Vn̄ als der apt des ſelben cloſters befand vn̄ gewar ward des kinds/ das yetzund erfundē was/ do nam er dz kind mitſampt dem guͦt zuͦ ſeinen handen. Do der abt alſo den ſchrein mit dem kind in ſeinē 4gewalt/ vnd yetzund laß den brieff der bey im erfundē was/ do verſtuͦnd er ſich wol das dz kindlin noch nit zuͦ dem tauff kūmē was/ do taufft er das kind ſelber/ vn̄ gab im den namen Gregorius/ vnd beſtalt im ein ammen die inn ſolt erneren. [11] Nach dem vnd er in iaren zuͦ het genūmen/ ließ er in̄ gan zuͦ ſchuͦl/ vnd meint in̄ zuͦ ziehen zuͦ der geyſtlicheit/ dar zuͦ er gar nichts geneigt was. [12] Nun het der ſelbigen ammē ſun/ den ſy geborē het von irem eelichen man/ einen natürlichē neid zuͦ Gregorio/ vn̄ nent in̄ etwā fündling etwan münchs ſun/ dz nam er dan̄ gar tieff vnd ſchwer zuͦ hertzen/ [13] vnd wolt ye wiſſen von dem abt/ ob er wer ſein ſun/ oder nit. Der abt ſprach/ Nein/ vnd bat in̄ fleißlich zuͦ ſtudieren/ er wolt in̄ es wol wiſſen laſſē. Gregorius ſprach/ Zuͦ dem buͦchſtaben vnd zuͦ der ler bin ich nitt geſchickt/ aber das ist mein bitt/ ir woͤllend mich ſchicken an die ort do man ritterliche ſpil treybt vnd uͦbt/ vnd zuͦ dem laſſend mich wiſſen wer ich ſey/ vnd wo her ich kummen ſey/ vnd wer meine elteren ſein. Do nun der abt als ein wol erfarē erſam man/ ſich verſtuͦnd wor zuͦ er geneigt was/ vnd ye wolt wiſſen wo her er kūmē wer/ do ſagt er im mit vnuerdecktē worten alle ding/ wie man in̄ het erfunden vff dem waſſer in einem ſchreinlin/ vnd auch was er bey im funden het/ das gab er im alles wider/ vn̄ fürnemlich den brieff/ in welchem geſchribē was/ der bruͦder iſt ſein vatter/ vnd die ſchweſter ſeyn | [223rb] muͦter. Nach welches brieffs überleſen er gar ſchwerlich erſeufftzet/ vnd behielt in̄ mit groſſer heimlicheit/ vn̄ nam vrlaub von ſeinem geiſtlichen vatter dem abt/ [14] vnd fuͦr von land/ vn̄ gebraucht ſich ritterlicher uͤbung/ vnd nam zuͦ an guͦtē ſitten/ an dem leben vnd an dem guͦt/ alſo das er mit zehen oder zwelff pferden reitt zuͦ dem künig vō Neapolis. Noch wißt er nit wannen her er kummen was/ noch wer ſeine elteren waren. Als er nun was alt worden zwentzig iar/ do hort er ſagē vō einer edlen grefin/ die ein witwē was/ vnd ir land ſelbs außrichtet/ regiert vnd verſach/ ſo vil vnd ſy mocht/ [9] vnd wolt keinen man nit nemen/ darumb ward ir ir land verwuͤst vnd zerteilt/ vn̄ het auch groſſe veyndſchafft/ welche fraw im vnwiſſend was ſein muͦter/ die ſich gar erſamlich hielt/ als wer ſy in einem cloſter vn̄ het groſſen reuwen vnd leid vmb ire ſünd. [15] Aber Gregorius ſtalt zuͦ der ſelbigen frawen/ ir zuͦ dienen vmb ſeinē ſold mit ſeiner ritterſchafft/ vnd hielt ſich ſo ritterlich dz er ein 5obman vn̄ hauptman ward des gantzē lands/ alſo dz er durch mittel ſeiner hilff/ der frawen land in kurtzer zeyt zuͦ friden bracht/ vnd wider zuͦ irē henden ſtelt burg vnd ſtett/ vnd was ſy verloren het. [16] Nach dem ſelben giengen zuͦ ſamen ir herren vnd ret in dem land/ vnd rieten ir zuͦ nehmen einen herrē zuͦ der ee/ do mit ir land deſter baß bey fridē bleiben moͤcht. Alſo ward ir für gehaltē Gregorius ir vnerkanter ſun. Jn welches ſy ſetzet iren willen. Alſo hielten ſy die hochzeyt eerlich/ die darnach bald verbittert ward mit groſſer truͦbſal. [17] Do ſy nu ein zeyt bey einander waren/ vnd ſich erſamlich vnd freuntlich mit einander hielten/ vnd die fraw nit erwindē wolt zuͦ wiſſen wo her vnd was geſchlechts er wer. Do offenbaret er ir es vō einem ſtück biß vff das ander/ vnd ließ ſy ſehen den brieff die tafel/ vnd die kleinetlin. Do ſy der kleinetlin anſichtig wart mitſampt dē brieff den ſy ſelbs geſchriben het/ do erkant ſy das er ir vetter/ ihres bruͦders ſun/ ir eigner | [223va] ſun/ vnd ir eelicher man was. Do ward ſy in angſt vnd mit ſoͤlchē groſſem ſchrecken begriffen/ dz ſy in onmacht vn̄ kranckeit fiel/ vn̄ fürbas nit me mit im ſchlaffen gieng/ [18] als er auch fürbas nit me an ſy begert/ vnd ſprach zuͦ ir. O du mein leidige fraw vnd muͦter/ woͤlte gott dz ich nie von dir geboren were/ aber ich hoffe gott der herr ſehe an vnſer beider vnwiſſenheit/ vnd geb mir gnad mein vn̄ dein ſünd zuͦ buͤſſen/ vn̄ ich bitt gott von hymel/ das er mich ſterck mit ſeiner hilff zuͦ volbringē dz ich im willē hab. [19] Alſo zog er hin vnwyſſend allē menſchē wo hin er kam. Als er nu ein ferrē vnd weiten weg gezogen was/ do kam er von dē willen gottes zuͦ einē wyrt an dē mer/ der auch ein fiſcher was/ bey welchem er ein zeyt ſein gelt verzert/ biß das er mochte vernemen/ wie er ſeinē ſachē ein anfang gebē ſolt. Vnd als er nu ein weyl zeyt bey im was/ vnd der wyrt auch ward mercken/ das er mit tieffen vnd hart anligēden gedēcken bekūmert was/ do leit er an in vil frogē. Vnd Gregorius ſprach zuͦ im. Ob er nit moͤcht wiſſen ein bequeme ſtatt in dem mer/ do einer ſein buͦß volbringē vnd wyrcken moͤchte. Der wyrt lachet guͤtlich/ vn̄ in ſpotß weyß ſprach er ia. Jn dē mer vff ein welſche meyl vō hinnē/ do iſt ein loch in einem felſen/ wer gern leydē vnd kūmer hette/ der moͤchte wol an dem ſelben ort buͦß wyrcken/ das nam er vff in groſſem ernſt/ [20] vnd fuͦr des andern tagß mit ſeinē wyrt zuͦ dē felſen/ vnd bat in̄ mit fleyß/ das er in̄ do woͤlte beſchlieſſen mit einer keten/ die er im dar zuͦ het laſſen machen. Der wyrt do er ſeinē groſſen ernſt erkant/ vnd ſein groſſe ſtetikeit/ do legt er die ketten an dē felſen/ vnd warff den ſchluſſel in das mer. Do nu alſo der will Gregorij geschehē vnd erfült was/ do ſprach er zuͦ ſeinem wyrt. Lieber wyrt ich heiß Gregoriu9 der groß ſünder/ darūb wil ich hie meine ſūd buͤſſen/ vnd bit dich durch criſtliche liebe das du mir durch got dein almuͦſen reichen woͤllest/ do mit ich hie nit hungerß | [223vb] ſterbe/ ich hoffe gott wird ſich mein erbarmē. Der wyrt ſeit im das ſelbig zuͦ. Alſo lag er vff dem ſelbigen felſen .xvj. iar in groſſem hunger vnd vil kūmers/ in turſt/ in froſt vn̄ in hitz/ vnd ſein wyrt vergaß ſein oft vnd dick/ das er im noch ſpyeß oder tranck gab. [21] Do nu die .xvj. iar herumb waren/ vnd der biſchoff des ſelben landß ſtarb/ vnd die prieſter ſorgsam waren vmb einen biſchoff der inen vor wer fruchtbarlich. Do antwort die ſtym gottes/ das ſy ſolten ſuͦchen einen menſchen/ der ſich Gregorius der groß ſünder nent/ der wer inē wol bequem zuͦ einē biſchoff. Do nu erlich botten wurden geſendet/ vnd alle menſchē vnerfarē eines ſoͤlchen mēſchē waren/ der Gregorius hieſſe/ do kamen ſy in der widerker vō geſchicht in des vorgeſprochē wyrtß hauß. Vnd do ſy der wyrt faſt vnd vil ward fragē nach irem gewerb/ vnd warumb ſy do weren/ vnd aber die geſt bekümmert/ dē wyrt kein rechte antwort nit wolten gebē/ dan̄ das ſy ſprachē/ ſo wir dir es ſchon ſagen/ ſo kanſt du vns gar kein anweyſūg gebē. Aber der wyrt als ſy Gregoriū nentē/ vnd vil von im begunden reden/ do ſprach er. Es haben ſich ietzund verlouffen .xvj. iar/ do hab ich einen armen menſchen an ein felſſen in dē mer gebundē/ der nent ſich Gregorius d’ groß ſünder. Do wurdē ſy auß allen iren krefften erfrewt/ ſprechēd. Got hat vnser gebett erhoͤrt/ das iſt der den wir ſuͦchē. Aber der wyrt was ſorgſam ſeine geſt erſamlich vnd wol zuͦ verſehē. [22] Vnd do er vff das mer nach fiſchē fuͦr/ do fieng er vō dem willen gottes einen groſſen fiſch/ in welches fiſches magē er fand ē ſchlüſſel/ dē er vor den .xvj. iarē in das mer geworffen het. Do ſprach der fiſcher. Nu ſich ich das got der herre den menſchē erloͤſen wil. Alſo namē ſy dē ſchlüſſel/ vnd fuͦren mit dē wyrt über das mer zuͦ dem felſen. Do ſy alſo hin zuͦ kamen/ do vielen ſy nider vff ire knye vnd baten in̄/ das er inē geben woͤlte dē ſegen. Do ſprach Gregorius. So ich | [224ra] ſelber ich ein vermaledeyter mēſch/ wie moͤcht ich dan̄ gebē die benedeyung. Alſo giengen ſy zuͦ im vnd ſagten im/ wie er angeſehen wer vō got zuͦ einē biſchoff vff irem ſtifft/ vnd das er ſeynen willen dar zuͦ geben woͤlte willigklich/ vnd zeigten im auch die ſelben botten do mit den ſchlüſſel/ den ſy in dē fyſch wunderbarlich funden hettē. Do ſach er das es der will gottes was. Also ſchluſſē ſy die ketten vff/ [23] vnd fuͦrten in̄ mit frewden vff ir biſthum/ vnd [24] ordinierten vnd erweltē in̄ zuͦ biſchoff/ do regiert er das biſthū faſt wol/ vnd hort ſeine vndertonen beycht/ vnd was den ſündern gnedig/ vnd fuͦrt en ſoͤlch ſtreng lebē/ das ſein leumat in allen landē erhoͤrt wart. [25] Auch hort ſein muͦter vō ſeiner heilikeit/ vnwiſſend das er es wer/ die kam auch vmb rat zuͦ im. Die fuͦrt er mit im gegen Rom zuͦ dem babſt Gaius/ mit 6dem ſelbigen vnd ires ſunß rat/ beleib ſy zuͦ Rom/ do ſatzt ir der babſt buͦß für ire ſünd/ vnd ſatzt ir ein regel/ die er ir gab zuͦ halten alle tag ires lebenß/ vnd der ſelig Gregorius fuͦr wider heim vff ſein biſthum/ vnd lebt in aller heilikeit/ vnd ſtarb dar nach ſeliglich/ vnd wyrt nu geheiſſen Gregorius vff dem ſtein. [Épilogue] Darumb das er ſich alſo demuͤtigt vff erdē/ do wart er erhoͤcht zuͦ einē biſchoff/ vnd iſt ietzund noch me erhoͤcht in ewiger ſelikeit/ do hin vns gott auch helff. Amē.

1diſſem] D8-2 diſer

2bintzē] moyen-haut-allemand binz, allemand moderne Binse, jonc

3verbicht] DWb « mit Wachs beschmieren, verwichsen », enduire de cire

4gewalt] D8-2 gewalt het

5obman] DWb « Anführer », chef

6dem] D8-2 des

Notre tranduction (2024)

Un exemple de Grégoire le pécheur du rocher.

[1] À l’époque du pape Gaius qui était le quatrième après saint Pierre vivait en Italie un noble comte. Dieu lui donna par son épouse légitime deux beaux enfants, un fils et une fille. [2] Ces deux enfants s’entraimaient beaucoup et dormaient toujours ensemble. Quand Dieu voulut que leur père et leur mère meurent et quittent ce monde, les enfants étaient encore jeunes et ne pouvaient pas s’occuper de leur pays. Comme ils dormaient toujours ensemble, le diable les incita à s’aimer d’un amour illicite de sorte que le frère mit sa sœur enceinte. [8] Il mourut avant la naissance de l’enfant. [6] Cette comtesse avait une fidèle servante à qui elle confiait tous ses secrets. Elle lui révéla son chagrin et sa profonde détresse. La servante l’aida fidèlement à dissimuler son déshonneur, lui prépara un petit panier de roseaux calfeutré de cire, y déposa le nouveau-né avec beaucoup d’argent, également beaucoup de pierres précieuses, un anneau d’or et tout ce qu’il convient à un tel enfant de bonne extraction. Elles placèrent aussi un petit flacon rempli de lait devant la bouche de l’enfant pour qu’il puisse s’en nourrir pendant un moment et rédigèrent une lettre. Elles la mirent avec le reste du trésor. Cette lettre renfermait entre autres ces mots : « Le frère est son père, la sœur sa mère. » La nuit tombée, elles confièrent l’enfant aux eaux et le laissèrent voguer au nom de Dieu qui veilla sur lui pendant ce temps. [10] Après avoir parcouru trente lieues en deux nuits et un jour, l’enfant arriva près d’un monastère de l’ordre de saint Benoît. Ayant remarqué qu’un petit coffre ou panier flottait sur l’eau, les pêcheurs le ramenèrent à terre. Quand l’abbé de ce monastère aperçut l’enfant qu’on avait découvert, il le prit dans ses mains, ainsi les biens. Après avoir pris en charge le coffre renfermant l’enfant et également lu la lettre découverte à côté de lui, l’abbé se rendit compte que l’enfant n’avait pas encore été baptisé. Il le baptisa alors lui-même, lui donna le nom Grégoire, puis engagea une nourrice pour l’élever. [11] Quand l’enfant eut grandi, il l’envoya à l’école pensant l’attirer vers la spiritualité, mais l’enfant n’avait aucune disposition pour cela. [12] Il se trouve que le fils de la nourrice qu’elle avait eu avec son mari légitime nourrissait une haine naturelle à l’égard de Grégoire. Il le traitait tantôt d’enfant trouvé, tantôt d’enfant de moine. Cela plongea le cœur de Grégoire dans un profond chagrin. [13] Il demanda à l’abbé s’il était son fils ou non. L’abbé répondit que non, l’invita à se concentrer sur ses études et refusa de dire ce qu’il savait. Grégoire insista : « Je ne suis pas très fort aux lettres et en instruction. Voici ce que je vous demande : envoyez-moi à un endroit où l’on pratique et exerce la chevalerie et fais-moi aussi savoir qui je suis, d’où je viens et qui sont mes parents ! » En comprenant grâce à sa grande expérience et son respect à quoi Grégoire était disposé et qu’il voulait absolument savoir d’où il venait, il lui dit tout sans rien cacher : on l’avait trouvé sur l’eau dans un petit coffre. Il lui restitua aussi tout ce qu’on avait découvert à ses côtés, notamment la lettre où il était écrit : « Le frère est son père, la sœur sa mère. » Après avoir lu cette lettre, Grégoire poussa un profond soupir, la garda secrètement, prit congé avec son père spirituel, l’abbé, [14] quitta le pays, s’exerça à la chevalerie et acquit une bonne conduite de vie et une fortune. Aussi se rendit-il avec dix ou douze chevaux auprès du roi de Naples. Il ignorait encore d’où il venait et qui étaient ses parents. À l’âge de vingt ans, il apprit qu’une noble comtesse qui était veuve gérait, gouvernait et protégeait de son mieux son pays toute seule tout en refusant de se marier. C’est pourquoi on avait dévasté et démembré son pays qui avait beaucoup d’ennemis. Cette femme était sa mère mais il l’ignorait. Elle se conduisait honorablement comme si elle vivait dans un monastère et se repentait profondément et péniblement de son péché. [15] Grégoire se rendit auprès de cette dame pour la servir avec ses chevaliers en contrepartie d’une solde. Il se conduisit si valeureusement qu’il devint le chef et le capitaine du pays tout entier. Ainsi, grâce à son aide, il ramena la paix dans le pays de la dame en peu de temps et rendit à son pouvoir les châteaux et cités qu’elle avait perdus. [16] Ensuite, les seigneurs et conseillers de son pays se réunirent et lui conseillèrent d’épouser un seigneur pour que son pays puisse mieux rester en paix. C’est ainsi qu’on lui proposa Grégoire, son fils, qu’elle n’avait pas reconnu. Elle y consentit. Aussi célébrèrent-ils honorablement leurs noces qui allaient bientôt conduire à l’amertume et au profond chagrin. [17] Quand ils eurent passé un certain temps ensemble dans un respect et un amour réciproque et puisque la dame ne parvint pas à savoir d’où il venait et quelle était sa lignée, il lui révéla petit à petit tout et lui montra la lettre, la tablette et les joyaux. En voyant les joyaux et la lettre qu’elle avait écrite elle-même, elle comprit qu’il était son parent : le fils de son frère, son propre fils et son époux légitime. Elle fut précipitée dans la détresse et ressentit un si immense effroi qu’elle s’évanouit, perdit toute force et refusa de coucher avec lui plus longtemps. [18] Il ne désirait pas le faire non plus et lui dit : « Ô ma triste épouse et mère, si seulement Dieu m’avait empêché de naître ! J’espère toutefois que Dieu prend en considération notre innocence à tous les deux et qu’il m’accorde la grâce de faire pénitence pour mon péché et le tien. Je prie le Dieu des cieux de me donner la force d’accomplir avec son aide ce j’ai décidé. » [19] Il partit ainsi pour un endroit où il était inconnu de tous. Après avoir suivi un long chemin qui le mena loin, il arriva grâce à la volonté de Dieu chez un hôte vivant au bord de la mer et également pêcheur. Il dépensa son argent chez lui pendant un certain temps afin de trouver une manière de réaliser son projet. Quand il eut passé un moment chez lui, son hôte remarqua qu’il était chagriné de pensées sombres et profondes. Il se mit à le questionner. Grégoire lui demanda s’il ne connaissait pas un lieu approprié dans la mer où l’on pourrait faire pénitence. Son hôte rit de bon cœur et dit avec moquerie : « Si ! Dans la mer, à une lieue française d’ici, il y a une grotte dans un rocher. Quiconque veut souffrir et endurer des peines, pourrait très bien faire pénitence dans ce lieu. » Grégoire le prit tout à fait au sérieux, [20] partit le lendemain au rocher avec son hôte et lui demanda avec insistance de l’y attacher avec une chaîne qu’il avait fait fabriquer exprès. En comprenant son parfait sérieux et sa grande constance, l’hôte attacha la chaîne au rocher et jeta la clef à la mer. Ayant ainsi accompli sa volonté, Grégoire lui dit : « Mon cher hôte, je m’appelle Grégoire le grand pécheur. C’est la raison pour laquelle je veux expier mon péché ici. Je te demande par charité chrétienne de me faire l’aumône pour l’amour de Dieu afin que je ne meure pas de faim. J’espère que Dieu aura pitié de moi. » Son hôte le lui promit. Grégoire passa ainsi seize années sur ce rocher souffrant cruellement de faim et soif et endurant bien d’autres peines, tantôt dans le froid tantôt dans la canicule. Son hôte l’oublia très souvent de sorte qu’il ne lui donna ni nourriture ni boisson. [21] Au bout de ces seize années, l’évêque du pays mourut. Alors que les prêtres étaient occupés à chercher un évêque qui puisse les présider avec profit, la voix de Dieu leur dit de partir à la recherche d’un homme se nommant Grégoire le grand pécheur. Celui-ci conviendrait pour devenir leur évêque. De respectables messagers furent envoyés à sa recherche, mais personne n’avait entendu parler d’un tel homme appelé Grégoire. Au retour de leur mission, ils arrivèrent à la maison de l’hôte mentionné précédemment. Quand il questionna ses invités sur leur mission et leur raison de s’arrêter chez lui et insista, ils ne furent pas disposés à donner une réponse plus claire que celle-ci : « Si nous te l’expliquons, tu ne pourras pas nous aider du tout. » Mais quand ils mentionnèrent Grégoire et se mirent à beaucoup parler de lui, leur hôte leur dit : « Cela fait maintenant seize ans que j’ai attaché un pauvre homme à un rocher dans la mer. Il s’appelait Grégoire le grand pécheur. » Cette réponse les réjouit et fortifia. Ils s’écrièrent : « Dieu a entendu notre prière. C’est lui que nous recherchons. » L’hôte était toutefois soucieux de recevoir ses invités honorablement et bien. [22] Quand il prit la mer pour pêcher, il attrapa un gros poisson grâce à la volonté de Dieu. Dans le ventre du poisson, il découvrit la clef qu’il avait jetée à la mer seize années auparavant. Le pêcheur dit alors : « Je vois à présent que Dieu, mon Seigneur, a décidé de délivrer cet homme. » Ils prirent ainsi la clef et traversèrent la mer avec leur hôte jusqu’au rocher. À leur arrivée, ils s’agenouillèrent et le prièrent de leur donner sa bénédiction. Grégoire dit alors : « Puisque je suis moi-même un homme maudit, comment pourrais-je donner la bénédiction ? » Ils s’approchèrent alors de lui et lui expliquèrent que Dieu l’avait désigné pour devenir évêque dans leur diocèse. Les messagers l’invitèrent à y consentir de son plein gré et lui montrèrent aussi la clef qu’ils avaient miraculeusement trouvée dans le poisson. Il vit alors que c’était la volonté de Dieu. Ils détachèrent la chaîne [23] et le conduisirent avec joie dans leur diocèse. [24] Puis, ils l’ordonnèrent et élurent évêque. Il sut très bien diriger cet évêché, écouta les confessions de ses sujets, fut miséricordieux envers les pécheurs et mena une vie tellement stricte que sa renommée se répandit dans tous les pays. [25] Sa mère apprit aussi sa sainteté tout en ignorant qui il était. Elle vient à son tour lui demander conseil. Il l’amena avec lui à Rome pour voir le pape Gaius. Sur le conseil de celui-ci et sur celui de son fils, elle resta à Rome. Le pape lui fixa une pénitence pour son péché et lui établit une règle qu’il lui ordonna de respecter tous les jours de sa vie. Le bienheureux Grégoire retourna dans son diocèse, vécut en toute sainteté, puis mourut comme un bienheureux. On l’appelle maintenant Grégoire l’ermite du rocher. [Épilogue] Comme il s’était ainsi abaissé sur terre, il fut élevé au rang d’un évêque et habite maintenant un lieu encore plus élevé dans la félicité éternelle. Que Dieu nous y conduise aussi ! Amen.