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Den 14ten guten Wind von nördlicher Seite, welcher sehr bey unseren Seefahrer beliebt ware.
Den 5ten als noch guten Wind. Den 6ten hatten wir etwas Nebel vormittag biß 10.11 Uhr.
Den 10ten passierten wir die Höhe von Bordaux, eine Stadt in Franckreich in der Profintz Casconien.
Den 11ten zeigte sich der Horizont sehr neblicht, und mit etwas starckem Wind. Gegen Mittag überfiele uns ein plötzlicher Sturm, daß wir fast nicht Zeit hatten unsre Seegel aufzuziehen, der Sturm nahm von Stund zu Stund mehr zu, daß er uns schon starck gegen den spannischen Küsten zu warffe ! Dieser Sturm erhube sich so starck daß es vor uns Leute die noch niemals auf der See gewesen erbärmliche ware. Dan das Meer erzeigte sich mit so hohen Wellen daß man glaubte daß höhe spannische Ge-bürg damit zu bedecken ! Einer stunde hier der andre dort, in den Ecken herum, wie die verjagte Hüner.
Einige hielten sich an den Fäßern so auf dem Schiff herum stunden die andren an den Küsten, die andern an sonst dergleichen Geräthe so auf der Brücken ware, nur um vest zu stehen vor dem Hin-und-her-Wanken des Schiffs; biß als entlich wiedrum eine braussende Welle kame und uns davon schluge, item wir waren die halbe Zeit bey diesem Sturm wie todt.
Also fingen die Matrossen an uns zu trösten und sagten
[réclame]
fahren

Strasbourg, Médiathèque André Malraux, ms f 15, p. 10.