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Bettesbrück. Wir schlugen unser Lager bey einem schönen Gändelmäns-Hoffe. Den 10ten kame das 2te Brigade in den Platz vom ersten.
Den 10ten brachen wir alda wiedrum auf 15 Meilen biß Karls-Trinckenspring ein Schändelmäns-Hoffe. In selbiger Gegend wachsen sehr viele wilde Trauben in den Wäldern so schön als man sie sehen mag, sowohl schwartze, als weisse, man kan sie auch geniessen, aber sie seyn viel saurer und rauher als die zahme Trauben.
Den 9ten kame das 2te Brigade zu Karls-Trincken-spring an.
Den 11ten brache das erste wiedrum alda auf 9 Meilen biß Bollingen ein Städtgen in einer überaus schönen Gegend. Alda trifft man sehr viele Biesem-Ratgen an. Diese Ratgen seynd in der nemliche größe als wie zahme Ratgen, mit grauer Farbe, sie stincken dermassen daß es fast nicht ausstehlich ist. Wann man in eine Gegend kommt allwo sie sich aufhalten thun, so schmeckt man sie schon auf 800 biß 1000 Schritte weit. Diese Ratgen haben auch überaus lange Schwäntze, wann man nahe zu ihnen kommt währen sie sich auf solche Art : Sie seigen diese Schwäntze voll und ringlen sie wieder zusammen und hernach schnellen sie damit gegen den Menschen, und wan dieses bruntz auf eine Kleidung, oder auf die bloße Haut im Gesicht, oder auf die Hände komt, gibt es dergleichen
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Strasbourg, Médiathèque André Malraux, ms f 15, p. 155.