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Gegen Mittag kamen wir so nahe ans Land, daß wir gantz genau erkennen konten daß wir vor etlichen Jahr das nemliche Land auch passiert hatten.
Wir waren jetzt dermassen erfreuet daß wir vor Freud nicht mehr assen noch trucken unser Vatter-Land wieder zu sehen. Indem wir diese Zeit her als wir unser Vatter-Land verlassen so vielen hundert Gefährlich-keiten unterworffen waren, und unser Leben so vielemal auf der äussersten Spitze gestanden hatte und uns der liebe Gott wiedrum so treulich in unser Vatter-Land geführet, und uns die Zeit her so gnädiglich erhalten.
Gegen 1 Uhr kamen wir gegen den Caap-Henry allwo wir noch sehr bösse Plätze zu passieren hatten. Gegen 3 Uhr gabe der Commandant Zeichen daß sich alle Krieg Schiff in die Linie begeben solten nach ihrem Rang der Batallie um in den Hafen zu fahren.
Gegen 3 Uhr und 1/2 fuhren wir zum Hafen hinein nach Befehl des Comandanten. Rechts auf unsrer Seite ware ein Corsaire mit einem Mast, auf welchem waren ohngefähr etliche 40 Mann, worunder 27 Soldaten von der Marine waren. Dieser Corsaire verliesse sich auf seine Kleinigkeit und fuhre zu nahe ans Land auf einen Felßen daß er gantz zerscheiderte, so daß man in 6-7 Minuten nichts mehr davon sahe,
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und

Strasbourg, Médiathèque André Malraux, ms f 15, p. 304.