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Städtgen auch sehr handelbahr wegen diesem Meer-arm welcher sich biß dahin schiffreich erstreckt.
Die Stadt Prest ist umgeben mit einem sehr schönen Rampart, welcher auf die Felßen gantz wunderbahr-lich gegründet ist. Die Stadt liegd nicht auf der Ebenen dessenthalben sie mit Felßen in der Menge versehen ist. Die gantze Stadt ist uneben und bergicht, so daß man ein Berg ab, den andern hin-auf muß, wann man darin herum gehen will. Auch ist sie mit sehr vielen schönen merckwürdige Gebäute gezieret welche wunderbahr zu sehen seyn wie auch das Cidatell auf dem Berge liegent.
Weilen wir nun jetzt wiedrum auf dem Lande waren nach unsrem Vatterland zu gehen, konten wir Gott nicht genug dancken, weilen wir diese Zeit als wir Franckreich verlassen hatten, so viele Gefahren unterworffen waren, und unser Leben täglich auf der äussersten Spitze gestanden, und uns der Liebe Gott wiedrum herausgerissen, wobey es aber der mehrste Theil unsrer Mitbrüder doch mit dem Leben bezahlen mußten :
Welche wir zu Zeiten sahen, täglich auf beiden Seiten fallen, und nicht gewußt welche Stund und Augen-blick unsere Thur auch seye.
Also mußte es ja ein undanckbahrer Geist seyn der Gott nicht um seine glückliche Zurückkunft dancken thätte.

Strasbourg, Médiathèque André Malraux, ms f 15, p. 310.