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König bedancken ließe und ihnen ebenfalls keinen Mangel an Brandenwein lassen wolte etc. Er schenckete ihnen gleich einige Metailons wo das königliche Brustbield und Waffen von Franckreich darauf waren: Dieselben küßten sie und hängeten sie an ihre Hälße, er schänckte ihnen auch etliche Säbel und schöne weiße Töppig, und rothe Farben sich zu färben im Gesichte, wie auch den gantzen Körber etc. Auch wurde ihnen ein Hauß gegeben zu ihrem Auffenthalt.
Diesen wilde Leuthen ihre Kleidung bestunde gantz nacked ausser einem Töppig welcher von Baum Rinde geflochten ware um sich hangen hatten, welche mit allerley Farben geschmieret waren, an ihre Füßen hatten sie Hirsch- oder Reeh-Haut anstatt Schuhe. Ihre Sprache : Wann sie miteinander rededten : ware als wann die Gänße miteinander schnatteren. Jeder Soldat hatte sie täglich sehen können inner- und ausserhalb der Stadt, auch wurden sie täglich mittags auf die Parade geführet um sie sehen abzuziehen. Wiedrum hat man sie auch mit allen Lustbahrkeiten bedienet , nehmlich mit Musick und Comedie, welches wunderbahr sie dabey zu sehen ware, worüber ich mich auch selbsten einige Mahl in Verwunderung setzte, absonderlich daß erste Mal als ich sie gesehen in einem von Thielen gebauten Comedie-Hauß dantzen, mit ihrer wilden Musick auf

Strasbourg, Médiathèque André Malraux, ms f 15, p. 26.