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Neue-Jahrs-Nacht herum zu bringen, viel weniger den Neuen-Jahrs-Tag, dann es ware gar keine Hoffnung mehr alda. Die Sturm-Wind sausseten, die Wellen prausseten, das Schiff krachete auch dabey daß uns durch Marck und Bein ginge, daß wir bey jedem Krach glaubten es wäre unser leztes End, und wären schon unter dem Wasser, auch waren wir in der That die Nacht durch die mehrste Zeit mit Wellen bedeckt und unter dem Wasser gewesen.
Gegen 2 Uhr nach Mitternacht schlugen die Wellen zu allem Unglück das Ruder auch noch entzwey als-dan ware das Elend noch grösser als noch einmal. Dieses Ruder ware zerscheidert in zwei Stücken, das-jenige Stück so noch hangen geblieben, konte man nicht veste machen, wegen dem greulichen Sturm die Wellen schlugen es hin und her, daß es noch Löcher ins Schiff schluge, mit seinen eissernen Stangen wo-mit es beschlagen ware, alle Mittel und Anschläge die man alda brauchen thäte halfen nichts mehr, sondern man mußte den lieben Gott walten lassen.
Gegen Tag wurde es ein wenig stiller, daß doch das zerbrochen Ruder konte eines Theils etwas reparirt
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werden

Strasbourg, Médiathèque André Malraux, ms f 15, p. 218.