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Ausfall machen, dan sie waren 26 Krieg-Schiffe starck vor dem Haffen, allda mußte täglich geschantzt werden. Diejenige so noch gesund waren mußten Tag und Nacht arbeiten auf den Schantzen wobey die Kranckheit nemlich der Sparbock von Tag zu Tag noch stärcker eingerissen ! So daß die Compagnien von 110 Mann starck nur noch biß 18 – 20 Mann brauchen konten, der Überest ware allen von Scharbock angesteckt.
Weilen nun jetzt wiedrum alle Einwohner in der Stadt waren, und täglich das Jammer gesehen deren vielen krancken Leutte, worunder der mehrste Theil auf keinen Fuß stehen konte, und doch täglich gezwungen waren zum spatzieren gehen, hatten sie sehr grosses Mitleiden mit ihnen und ihnen alles guts gethan. Das gröste Elend ware, daß keine Docter oder Doctoris konten Mittel und Rath finden, vor den Scharbock als dasjenige daß man sie zwingen solte zum spatzieren gehen wie es auch geschehen ist. Bald darauf hatte man das rechte Mittel gesehen, daß täglich biß 2-300 gestorben, seyn. Diese Kranckheit bestehet mehrstentheils aus gesundem Hertzen, und in einer halben Stund todt und lebendig etc.
Jetzt aber befanden wir uns sehr wohl in unserm Lager dan wir hatten in unsrer Nachbahrschafft 2 schöne Nachbahrin, die in einer Wind-Mühle woh-neten worunder eine mit Namens Hanne die 2te Malle, welche schon etwas gebrochen Teutsch redeten welche sich auch also bald einen Brandenwein-Room an-schaffeten
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worauf

Strasbourg, Médiathèque André Malraux, ms f 15, p. 20.