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Wir machten den gantzen Tag Paravierée welches vor den Wind zu gewinnen ist. Wir machten selbigen Tag über 30 Mahl Paravierré nemlich auf deutsche Sprache zu sagen Rechts-umkehrt um den Wind wiedrum zu fassen und das Ziel zu erreigen. Wir wurden aber stets wiedrum vom Wind zurückgetrieben. Weil es jetzt ein Zeichen ware daß wir nicht wußten wann wir ankommen konten wurde uns die Lebensmittel und Wasser abgebrochen ! So daß wir des Tags nur einen halben Schoppen Wasser bekamen und würcklich damahlen auf unsrem Schiff der Wein wohl feiller als das Wasser ware.
Den 2ten Hornung ware der Wind etwas gut, wir machten den gantzen Tag wiedrum Parravieré, die andren Schiffe hatten sich alle verlohren welche ihren Weg nach Porto-Bello genommen hatten, denn der Wind ist allezeit etwas besser nach Porto-Bello als nach Ciracau. Auch ware unser Schiff wie schon zuvor gesacht, schlecht und zerbrochen an allen Orten, baufällig etc. Das Ruder konten wir gar nicht vorsieren, weilen es ganz zerbrochen und nur noch zur Noth brauchbahr ware, indem dieses Stück das vornehste ist bey der Seefahrt. Wann wir den Tag durch etwas Wind gewonnen hatten, wurde es die Nacht wiedrum verspielt. So, daß wann wir nahe am Land waren, hatten wir den anderen Morgen nichts mehr davon gesehen, weillen wir es den Tag durch und des Abendts am Land` marquirt und in Augenschein genommen.
Gegen Mittag den 2ten Hornung just auf den
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Licht

Strasbourg, Médiathèque André Malraux, ms f 15, p. 232.