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worauf alle Soldaten zu sprechen thätten nicht nur um den Brandenwein halben sondern wegen seinen 2 schönen Maidten die den Soldaten alle Zeitvertreib machten.
Was unser Lebensmittel jetzt anbelangten waren sehr gut und bestunden aus 1 ½ Pfund Brod des Tages und 2 Loth Reiß nebst einem Pfund Rindsfleisch, dergleichen Lebensmittel hatte man alda sehr theuer verkaufft : ein 3 pündig Brod mußte man um 40 – 42 Hold bezahlen und noch gute Worte geben es zu bekommen.
Was das Geld deren Einwohner anbelangte ware von Babier in der Größe als ein Karten-Blatt und hatte einen gedrückten Stempel von der Profintz und dabey vom Couverneur unter-schrieben. Den 11 9br rückten wir in die Stadt ins Winter-Quartier, allwo Häusser verferdigt waren die Land-Truppen darein zu loschieren : die See-Truppen aber blieben auf den Schiffen. Sobald wir im Winter-Quartier waren bestunden unser Lebensmittel aus 1 Pfund Brod und ein ½ Pfund Welschkorn-Mehl und etwas Reiß und ein ¼ Pfund gesaltzner Speck oder Rindsfleisch. In diesem Land wird das Welschkorn-Mehl anstatt Waitzen-Mehl genossen.
Mit denen Einwohner konten wir uns sehr wohl vertragen aber gar wenig mit ihnen reden, jederman von uns Soldaten suchte anfangen zu caressieren um die engellische Sprache da-durch etwas zu lernen ; überhaupt waren die americanische Weibs-Bilder auch sehr schmeichelhafft, wir waren bey den Mädlen absonderlich beliebt, weil wir Teutsche waren und bey ihnen wird gar viel auf die teutsche
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Nation

Strasbourg, Médiathèque André Malraux, ms f 15, p. 21.